Zur Einführung in die Programmiersprache Java ist die Programmierumgebung BlueJ hervorragend geeignet. Sie wurde von Michael Kölling an der Monash Universität, Australien, entwickelt.
Die Entwicklungsumgebung setzt das SDK-Software Development Kit und die API Dokumentation voraus. Nach Installation des Development-Kits kann dann die Entwicklungsumgebung BlueJ kostenlos auf den Rechner geladen und installiert werden.
Im Verzeichnis ..Programme\BlueJ\lib befinden sich Dateien mit der Endung ".defs", die das Verhalten von BlueJ beeinflussen. Jede Zeile, die mit "#" beginnt, ist unwirksam. Entfernt man das "#" vor einer Zeile, so wird diese wirksam und die deutsche Version wird eingestellt. Ferner wird unter Werkzeuge>Einstellungen der Pfad zur lokalen API-Dokumentation eingetragen. Im BlueJ-Fenster wählt man Werkzeuge>Einstellungen und ersetzt den Link auf die lokale Dokumentation, z.B. file:///C:/Programme/Java/j2sdk1.4.0_01/api/
Ein einfaches Beipiel soll einen ersten Einblick über die Einsatzmöglichkeiten der Entwicklungsumgebung geben. Wir erzeugen in einem Projekt person eine Klasse Person, die durch die Attribute name und alter gekennzeichnet werden soll. Die Klasse wird durch ein vereinfachtes UML-Klassensybol dargestellt. Durch Doppelklick auf das Klassensymbol gelangt man in den Editor und der Quelltext der Klasse Person wird eingegeben.
Der compilierte Quelltext wird auch automatisch gespeichert. Sind Syntaxfehler vorhanden werden Fehlerhinweise angezeigt. Nach erfolgreicher Übersetzung kann man mit Rechtsklick aus dem Kontextmenü den Konstruktor der Klasse Person aufrufen und ein Objekt erzeugen.
Der Name des Objektes kann geändert oder übernommen werden. Der Wert des Parameters einName wird mit Anführungszeichen eingegeben. Die Objekte werden auf der Objektbank abgelegt.
Das Kontextmenü eines Objektes enthält die Möglichkeiten
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![]()
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Aufruf "geerbt von Objekt:" | ![]() |
Aufruf der Methode getName des Objektes "gosling": | ![]() |
Aufruf des Inspektors für das Objekt "gosling": | ![]() |
Die Klasse Person wird über den Knopf Implementierung/Interface des Editors dokumentiert.
Zur Untersuchung von Programmabläufen dient der Debugger, der nach dem Setzen eines Breakpoints im Quelltext bei einem Methodenaufruf auf der Benutzeroberfläche erscheint.
Das folgende Diagramm zeigt eine komplexere Abhängigkeit der Klassen Person, LehrerIn, SchülerIn und Adresse. Dabei verwendet die Klasse Person die Klasse Adresse. Die Klassen SchülerIN und LehrerIn sind von der Klasse Person abgeleitet. Entsprechend sind auch die Diagrammpfeile zwischen den Klassen.
Die entsprechenden Quelltexte der einzelnen Klassen lauten:
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Nach der Objekterzeugung von Adressen, Schüler und einem Lehrer kann man die Objekte untersuchen und die vorhandenen Methoden aufrufen.
Im Buch
Prof. H. Peter Gumm, Marburg, verwendet in seiner Vorlesung Informatik I ebenfalls die Entwicklungsumgebung BlueJ. Einige Projekte der Vorlesung erhält man mit dem Download von BlueJ, andere Projekte der Marburger Vorlesungen enthalten Listen und Bäume. Sie sind weitere Beispiele dafür, wie elegant sich diese Strukturen mit BlueJ untersuchen lasssen.